oder 1001 Kehre

 

17.6.2021

Um 8 Uhr in der Früh starte ich vom Bezirk Baden Richtung Antholz in Südtirol. Zuerst noch schnell einen Coronatest in Leobersdorf, zwecks der Einreise nach Italien, wobei sich die Geister noch immer scheiden ob Südtirol nicht doch besser zu Österreich passen würde. Danach in Baden die Geldbörse und den Tank der Wing gefüllt. Über das Helenental ins Triestingtal, weiter über Annaberg und Josefsberg nach Mariazell führt die Route in weiterer Folge über die Wildalpen, St. Gallen nach Admont und Liezen. Das Ennstal ist spannend wie immer, aber da muss ich wohl durch. Kurviger wird es wieder von Abtenau über Wagrain nach St. Johann im Pongau, von wo die nächste Rolleretappe bis Zell am See folgt.

 

Jetzt jedoch wird es spannend, denn der Großglockner wartet, besser gesagt die Glockner Hochalpenstraße, denn mit der Wing geht sich der Glockner nicht aus, maximal die Edelweißspitze, wo ich auch eine Rast einlege. Meterhohe Schneewände säumen noch meinen Weg, bis es schlussendlich wieder Talwärts nach Heiligenblut geht. Die ersten Kehren sind geschafft und machen Lust auf mehr.

 

Das Mehr an Kehren gab es dann über den Stallersattel, welchen ich durch das Defreggental erreiche. Nach einer halbstündigen Zwangsrast am Sattel wegen der Einbahnregelung rolle ich dann gemütlich zu Tal bis ich nach kurzer Suche mein Hotel in Antholz finde. Der Abschluss des Anreisetages bildet ein gemütliches Zusammensein mit meinen Wingerfreunden in der nächstgelegenen Pizzeria. Das Lokal am Campingplatz hatte Ruhetag, somit wanderten die Camper in den Ort um sich zu stärken und die erste Erfahrungen auszutauschen. Gekommen sind Winger aus ganz Österreich, ja auch aus der Schweiz und aus Südtirol konnten wir Freunde begrüßen.

 

18.6.2021

Die Sellarunde stand am Tagesplan. Leider habe ich die vereinbarte Truppe aus Oberösterreich verpasst, weil wir zwar zur gleichen Zeit, aber an unterschiedlichen Orten aufeinander warteten, und jeder vom Anderen dachte, der will wohl nicht. Also alleine ab in die Dolomiten. Furkelpass, Grödnerjoch und eine Kaffeepause in Wolkenstein. Das Wetter schön aber Gewitter könnten sein.

Übers Sellajaoch führt meine Route weiter nach Canazei und dann übers Pordoijoch nach Arabba. Dort machte sich schon Gewitterstimmung breit, nichts desto Trotz, wollte ich rauf auf den Falzarego. Bei der Auffahrt begann es schon zu regnen, um dann am Pass angekommen doch in ein veritables Gewitter über zu gehen. Ich konnte mich unterstellen, die Wing war wasserfest. Nachdem das Gewitter in die Richtung zog, in die ich weiterfahren wollte, entschloss ich mich den ganzen Weg wieder retour zu fahren, um dann in Stern über St. Kassian mein Glück zwei Stunden später nochmals zu versuchen. Bei Sonnenschein erreichte ich den Falzarego, um weiter nach Cortina zu fahren.

Den Abschluss sollte der Misurina See machen mit einem Besuch am Parkplatz bei den Drei Zinnen. Den See erreichte ich, die Straße zu den Drei Zinnen war jedoch gesperrt. Also raus aus den Dolomiten und zurück nach Antholz.

Die Abendbesprechung fand diesmal im Lokal am Campingplatz statt, bei guter Laune und abschließender Musik einer einheimischen Ziehharmonika begleitet von einer Gitarre-

 

19.6.2021

Wir besuchen die Obertierscher Alm, und fahren in Kleingruppen an. Heute klappt es auch mit den Oberösterreichern und mir. Über den Furkelpass und das Würzjoch fahren wir bei schönstem Bergwetter in Richtung Bozen, um dann bei Blumau Richtung Obertierscher Alm ein zu biegen.

Eine zünftige Jause wartet auf uns um eine gemütliche Rast mit abschließendem Eiskaffe einzulegen.

Unsere kleine Gruppe fuhr nach der Rast weiter ins Fassatal zu fahren um dann nach Canazei zu gelangen. Die endgültige Heimreise nach Antholz ging übers Pordoijoch und den Falzarego nach Cortina, von wo aus wir die Dolomiten Richtung Norden verließen.

Der obligate Abendtreff war wieder im Lokal am Campingplatz, dermal ohne Musik.

 

20.6.2021

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Nachdem die Dolomitentag kein Wurst sind hieß es Abschied nehmen und so trat ich am Sonntag um 7.30 Uhr den Heimweg in den Osten an. Der Weg führte mich nach Silian, weiter über die Pustataler Höhenstraße, die Nockalmstraße und die Turracher Höhe in den Lungau. Damit auch wirklich 1001 Kehre zusammen kommen entschied ich mich auch noch den Sölkpass mit zu nehmen, um in das überaus spannende Ennstal zu gelangen. Liezen und Admont hinter mich gebracht fuhr ich die Standardroute über Gesäuse und Wildalpen nach Mariazell. Nach einer kleinen Erfrischung in der Kalten Kuchl musste in Gutenstein dann auch noch der Hlas mit seinen letzten Kehren daran glauben.

 

Conclusio: Millionen toter Insekten, viele nette Freunde, 1001 Kehre, und zu aller letzt, bei Spritpreisen von € 1,80 in Italien bekommt Motorradfahren eine ganz andere Qualität.